1984? Ein schöner, historischer Roman über die Anfänge der staatlichen Überwachung. 2013 allerdings auch nicht mehr als ein historischer Roman.
Der britische Geheimdienst „überfällt“ britische Zeitungen und zerstört Daten und Recherchen. Unvorstellbar. Und Tatsache.
Bericht der SZ über die Vorgänge beim Guardian
Als Ungarn die Pressefreiheit eingeschränkt hat, wurden Botschafter einbestellt, lange Reden gehalten und mit dem Finger auf den diktatorischen Herrscher gezeigt.
Als in Nordafrika Twitter, Facebook und Co. gesperrt wurden, rief man Zensur, staatlicher Terror und so weiter.
Wenn die USA und Großbritannien flächendeckend eigene Bürger abhören und gleichzeitig die ganze Welt überwachen, Pressefreiheit einschränken und Journalisten bedrohen und einschüchtern, sagt unsere Regierung „Die Affäre Prism und Co. ist beendet.“ während die Opposition zetert und krakelt und dabei ganz vergisst, dass sie den Aussenminister und den Kanzler stellte, als diese Programme auf den Weg gebracht worden sind …
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit bedeutet nicht, dass die Regierungen ihre bürger überwachen dürfen, sondern dass die Bürger ihre Regierungen strengstens kontrollieren sollten!
Update: Offensichtlich ist der britische Geheimdienst der Meinung, was er da tut, sei rechtlich korrekt. Klar, wenn man die Verfassung und die Rechtsgrundlage ändert …